Rotkehlchen
Untermieter im Tipi
Nach dem uns das Tipi den ganzen Winter hindurch einen warmen, gemütlichen Aufenthalt während der Brotzeit ermöglichte, sollte es im Mai endlich abgebaut werden, um im Bauhof zu übersommern. Ein kleiner Vogel hatte jedoch auch Gefallen an dem gemütlichen Strohlager gefunden und sein Nest mitten zwischen die Strohballen gebaut. Kleine Eier lagen auch schon darin, erst drei und einen Tag später waren es schon fünf. Die Vogeleltern hatten wir noch nicht zu Gesicht bekommen. Um die Vogelfamilie nicht zu stören, ließen wir das Tipi noch stehen. Nur die Strohballen wurden entfernt, das Nest kam auf einem kleinen Strohberg zu liegen. Die Vogeleltern ließen sich nicht weiter stören und begannen mit dem Brüten. Jetzt wussten wir auch, wer sich da das Tipi als Kinderstube ausgesucht hatte. ein Rotkehlchen. Die Vogelmutter ließ sich auch durch die neugierigen Blicke der Kinder nicht stören und nach kurzer Zeit saßen schon die Jungvögel im Nest. Die sperrten auch ihre Schnäbel auf, wenn eines der Kinder den Kopf ins Tipi steckte, und ihr Piepsen wurde von Tag zu Tag lauter. Leider fanden wir ein paar Tage später nur noch ein zerstörtes Nest und fünf tote Vögelchen vor – die Kinder waren erschüttert! War das ein Tier oder wie konnte das geschehen?
Traurig wurden die kleinen Rotkehlchen mitsamt dem Nest beerdigt, ein Lied gesungen und über Leben und Sterben sinniert. Am nächsten Tag waren die Vögelchen schon fast wieder vergessen, es gibt ja so viel Neues zu erleben und zu entdecken.
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